Die Glucke, auch als „Brut- oder Nesthüterin“ bekannt, ist eine Henne, die ihre Eier bis zum Schlüpfen der Küken selbstständig bebrütet und danach die Jungtiere intensiv betreut. Für viele Geflügelhalter ist es wichtig, die Glucken in ihrer Herde zu erkennen, um gezielt Maßnahmen ergreifen zu können, wenn eine Glucke unerwünscht ist oder wenn man die Küken gezielt ausbrüten lassen möchte. In diesem Artikel möchte ich mich damit befassen, anhand welcher Eigenschaften man eine Glucke erkennen kann.
Wie erkenne ich eine Glucke?
Ob es sich bei deiner Henne um eine Glucke handelt, kannst du an einigen Anzeichen sehr leicht erkennen:
- Die Henne möchte das Legenest nicht mehr verlassen und steht lediglich zum trinken, fressen und Kot absetzen auf. Wenn die Henne dann auch abends und nachts wie festgewurzelt im Nest sitzen bleibt, kannst du dir relativ sicher sein, dass es sich um eine Glucke handelt.
- Du erkennst Glucken an ihren typischen „Gluck“-Geräuschen. Näherst du dich oder eine andere Henne, dann gibt sie ein „gluck-gluck-gluck“ von sich. Kommst du ihr zu nahe, kann es auch sein, dass sie statt dem Glucken ein Fauchen von sich gibt.
- Typischerweise rollen gluckende Hennen alle Eier im Legenest unter sich
- Die Henne sitzt viel dichter auf dem Nest, als bei der Eiablage. Sie hält auch ihre Flügel etwas breiter
- Nach ein paar Tagen, kannst du an der Brust der Henne eine kahle Stelle erkennen.
Zeigt deine Henne die typischen Anzeichen einer Glucke? Dann solltest du dir die Frage stellen, ob du ihr die Brut ermöglichen willst oder sie „entglucken“ möchtest. Ich persönlich habe mich bei meiner ersten Glucke auch dafür entschieden sie brüten zu lassen. Meine Neugier war einfach zu groß.
Die Glucke richtig setzen
Hast du dich dafür entschieden, deiner Glucke die Brut zu ermöglichen? Prima! Nun gilt es noch einige Dinge zu beachten, damit du dich am Ende der Brutzeit über eine glückliche Glucke und muntere Küken freuen kannst.
Am besten bekommt deine Henne nun ihren eigenen Stall. Dort findet sie genügend Ruhe und kann sich voll und ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren. Du läufst dann auch nicht Gefahr, dass ihr die anderen Hennen weitere Eier dazulegen oder gar der Hahn (sofern du einen in deiner Gruppe hältst) sein Glück versucht.
Hier kommen kurz zusammengefasst die wichtigsten Tipps für die Glucke und ihren Gluckenstall:
- Bereite den Gluckenstall vor. Wie genau das geht, schauen wir uns in einem weiteren Beitrag an.
- Baue der Glucke ein Nest in ihren Stall. Dort hinein legst du am besten 4-6 unbefruchtete Eier.
- Wenn die Henne nun zwei Tage in ihrem Legenest sitzt und sich weiterhin alle Anzeichen einer Glucke zeigen, kannst du sie in den Gluckenstall umsetzen. Am besten setzt du sie gegen Abend um, damit sie etwas ruhiger ist.
- Dunkle den Gluckenstall ein wenig ab. Es sollte nicht zu dunkel sein, sondern lediglich ein wenig abgedunkelt.
- Jetzt heißt es warten. Wie schnell die Glucke ihr neues Nest annimmt, kann unterschiedlich ausfallen. Manche Hennen nehmen ihr neues Nest innerhalb von 5 Minuten an, bei anderen dauert es dann schon 1-2 Stunden. Sitzt deine Henne, wartest du nochmal 24 Stunden, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich fest sitzt.
- Wenn deine Glucke sitzt, kannst du nun die unbefruchteten Eier gegen Bruteier austauschen.
- Achte nun darauf, dass du täglich den Stall mistest und der Henne frisches Wasser, sowie Futter bereitstellst.
Wie gewöhne ich (m)einer Henne das Glucken ab?
Wenn du dich gegen eine Naturbrut entscheidest, dann möchtest du dafür Sorge tragen, dass sich deine Henne alsbald wieder wie ein „normales“ Huhn verhält. Doch wie stellt man es an, dass eine Henne das Glucken aufgibt?
Hierfür gibt es einige nützliche Tipps:
- Entferne die Eier aus dem Nest: Wenn dein Nest regelmäßig voller Eier ist, ist es wahrscheinlicher, dass eine der Hennen in Brutlaune kommt. Entferne daher regelmäßig (am besten täglich) alle Eier aus dem Nest, um zu verhindern, dass die Henne weiterbrütet.
- Verändere die Umgebung: Änderungen in der Umgebung können unter Umständen auch dazu beitragen, dass eine Henne ihr Brutverhalten aufgibt. Bewege dafür einfach das Nest an einen anderen Ort.
- Kühle den Bauch der Henne: Sorge dafür, dass es deiner Henne um den Bauch ein wenig frisch wird. Denn brüten bedeutet: Wärme erzeugen. Bedenke, dass das für ein wenig Stress bei deiner Henne sorgen kann.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das Glucken ein natürliches Verhalten von Hühnern ist und Teil ihrer Fortpflanzungsstrategie. Wenn du jedoch aus verschiedenen Gründen vermeiden möchtest, dass deine Henne gluckt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses Verhalten zu reduzieren oder zu stoppen.
Wir sollten dabei immer im Hinterkopf behalten, dass Hühner sensible Tiere sind und dass jede Veränderung in ihrer Umgebung oder ihrem Futter langsam und behutsam eingeführt werden sollte, um unnötigen Stress zu vermeiden. Wenn du möchtest, dass deine Henne aufhört zu glucken, solltest du daher sanfte Methoden anwenden, die ihr Wohlbefinden nicht beeinträchtigen.