Hühner im eigenen Garten zu halten, ist nicht nur eine Freude, sondern auch ein kleines Abenteuer. Aber wusstest du, dass nicht jede Pflanze mit deinen gefiederten Freunden kompatibel ist? In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche Pflanzen du besser nicht in deinen Hühnerauslauf setzen solltest – und warum.
Die No-Gos für den Hühnerauslauf
Bevor wir uns den Hühnerfreundlichen Pflanzen zuwenden, lasst uns zuerst einen Blick auf die Pflanzen werfen, die du lieber vermeiden solltest. Es mag überraschen, aber einige gängige Gartenpflanzen können für unsere gefiederten Freunde schädlich sein. Hier ist eine Liste von Pflanzen, die zwar in deinem Garten toll aussehen mögen, aber nicht in den Hühnerauslauf gehören, da sie deinen Hühnern schaden könnten.
- Eiben (Taxus spp.): Eiben sind häufig in Gärten anzutreffen und werden oft wegen ihrer immergrünen Blätter und dekorativen roten Beeren geschätzt. Jedoch sind alle Teile der Eibe, insbesondere die Samen, hochgiftig. Sie enthalten Alkaloide wie Taxin, die das Herz-Kreislauf-System von Hühnern schwer schädigen können. Bei Aufnahme kann es zu Zittern, Krämpfen und im schlimmsten Fall zum Herzversagen kommen.
- Rhododendron und Azaleen: Diese beliebten Zierpflanzen sind in vielen Gärten zu finden. Ihre Blüten und Blätter enthalten jedoch Grayanotoxine, die bei Hühnern zu Verdauungsstörungen, Apathie und Herzproblemen führen können. Die Symptome einer Vergiftung können sich in Form von Speichelfluss, Erbrechen und Schwäche zeigen.
- Oleander (Nerium oleander): Der Oleander ist eine attraktive Zierpflanze, die jedoch sehr giftig für Hühner ist. Sie enthält Cardenolide, eine Art von Glykosiden, die tödlich sein können. Diese Substanzen stören den Elektrolythaushalt im Herzen, was zu schweren Herzrhythmusstörungen, Lethargie und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
- Nachtschattengewächse (Solanaceae): Die Familie der Nachtschattengewächse umfasst viele Pflanzen, darunter Tomaten und Paprika. Während die Früchte in reifem Zustand unbedenklich sind, enthalten die grünen Teile, wie Blätter und Stiele, das Toxin Solanin. Dies kann bei Hühnern zu Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot und Lähmungserscheinungen führen.
- Kartoffelpflanzen (Solanum tuberosum): Auch Kartoffelpflanzen gehören zu den Nachtschattengewächsen. Vor allem grüne oder keimende Kartoffeln und die grünen Teile der Pflanze enthalten Solanin. Dies kann bei Hühnern zu ähnlichen Symptomen wie bei anderen Nachtschattengewächsen führen, einschließlich Durchfall, Atembeschwerden und Schwäche.
- Lorbeer (Laurus spp.): Der Lorbeerbusch, oft in Gärten für seine aromatischen Blätter kultiviert, kann für Hühner gefährlich sein. Einige Arten, wie der Echte Lorbeer, enthalten giftige Substanzen, die Krämpfe, Atemprobleme und sogar Herzversagen verursachen können.
- Lebensbaum (Thuja spp.): Der Lebensbaum, auch bekannt als Thuja, ist eine beliebte Heckenpflanze. Er enthält jedoch Thujone, die neurotoxisch wirken können. Bei Hühnern kann der Verzehr zu Zittern, Krämpfen und in schweren Fällen zu Atemlähmung führen.
- Goldregen (Laburnum anagyroides): Diese Pflanze ist bekannt für ihre auffälligen gelben Blüten, enthält jedoch Cytisine, ein Alkaloid, das besonders giftig für Hühner ist. Schon geringe Mengen können zu Erbrechen, Durchfall und schweren neurologischen Symptomen führen.
- Fingerhut (Digitalis spp.): Fingerhut ist wegen seiner hohen Giftigkeit berüchtigt. Er enthält Herzglykoside, die bei Hühnern zu Herzrhythmusstörungen, Lethargie und sogar zum Tod führen können.
- Wunderbaum (Ricinus communis): Der Wunderbaum wird oft wegen seiner auffälligen Blätter und Samen angepflanzt. Die Samen enthalten jedoch das hochgiftige Ricin. Schon wenige Samen können bei Hühnern zu schweren Vergiftungen mit Symptomen wie Appetitlosigkeit, Durchfall, Atembeschwerden und Kollaps führen.
Pflanzen, die du stattdessen setzen kannst
Jetzt aber genug der schlechten Nachrichten! Es gibt auch Pflanzen, die du bedenkenlos in deinen Hühnerauslauf setzen kannst. Hier sind 5 tolle Pflanzen für den Hühnerauslauf:
- Hopfen (Humulus lupulus): Hopfen ist nicht nur für die Bierbrauerei bekannt, sondern auch ein großartiger Zusatz für den Hühnerauslauf. Die schnell wachsenden Pflanzen bieten einen natürlichen Schatten, der besonders an heißen Tagen nützlich ist. Zudem sind die robusten Pflanzen widerstandsfähig gegen das Picken der Hühner, was sie zu einer langfristigen Bereicherung des Hühnerauslaufs macht.
- Bambus: Bambus ist eine ausgezeichnete Wahl für den Hühnerauslauf. Er wächst schnell, ist äußerst robust und bietet den Hühnern sowohl Schutz als auch Unterhaltung. Bambus ist nicht toxisch und bietet eine natürliche Umgebung, in der sich Hühner verstecken und spielen können. Außerdem hält er dem Picken und Scharren der Hühner gut stand.
- Lavendel: Lavendel ist nicht nur sicher für Hühner, sondern hat auch einige zusätzliche Vorteile. Der Duft von Lavendel kann helfen, Fliegen und andere Insekten fernzuhalten. Außerdem ist Lavendel eine robuste Pflanze, die den Aktivitäten der Hühner gut widerstehen kann. Die Pflanze hat zudem eine beruhigende Wirkung, die sich positiv auf das Verhalten der Hühner auswirken kann.
- Klee: Klee ist eine hervorragende Nahrungsquelle für Hühner. Er ist reich an Proteinen und anderen Nährstoffen, die zur Gesundheit der Hühner beitragen können. Klee hilft auch, den Boden mit Stickstoff anzureichern, was dem Wachstum anderer Pflanzen im Auslauf zugutekommt. Darüber hinaus ist Klee weich und angenehm für die Hühner zu picken.
- Gräser: Gewöhnliche Gräser sind eine natürliche und sichere Futterquelle für Hühner. Sie sind reich an Ballaststoffen und unterstützen die Verdauung. Hühner genießen es, an Gras zu picken, was auch ein natürliches Verhalten fördert. Gräser tragen dazu bei, den Auslauf grün und lebendig zu halten, und bieten den Hühnern eine ständige Beschäftigung.
Tipps, um deine Pflanzen zu schützen
Du willst deine Pflanzen schützen? Kein Problem! Setze Schutznetze oder kleine Zäune um sie herum, oder richte spezielle hühnerfreie Zonen ein. So bleiben deine Pflanzen verschont und deine Hühner gesund. Gerade bei neu gesetzten Pflanzen bietet es sich ebenfalls ein die Wurzeln (da diese noch nicht fest mit der Erde verankert sind) mit kleinen Steinen zu schützen. So scharren die Hühner die empfindlichen Wurzeln auch nicht frei.
Die Auswahl der richtigen Pflanzen in deinem Hühnerauslauf ist entscheidend für das Wohlbefinden deiner gefiederten Freunde. Mit diesen Tipps kannst du einen sicheren und anregenden Lebensraum für sie schaffen. Und hey, ein wenig Planung sorgt für einen hühnerfreundlichen und schönen Garten. Viel Spaß beim Gärtnern!