Als stolzer Besitzer von zwei wunderschönen Zwerg-Wyandotten kann ich sagen, dass diese Hühnerrasse ein echtes Highlight in meinem Garten ist. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, sind sie heute weltweit in der Hobbyhühnerhaltung anzutreffen. Sie sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch besonders robust und anpassungsfähig. In diesem Blogartikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen und Ratschläge zur Haltung von Zwerg-Wyandotten.
Die Geschichte der Zwerg-Wyandotten: Von Amerika bis in meinen Garten
Die Zwerg-Wyandotten haben eine beeindruckende Entwicklungsgeschichte hinter sich. Ihren Ursprung finden sie um 1900, als die ersten Vertreter dieser Rasse nach England gebracht wurden. Von dort aus verbreiteten sie sich rasch über den gesamten europäischen Kontinent.
Immer schon stand neben der Zucht auf Leistung – sprich Eierproduktion, Fleischqualität und Bruttrieb – auch die ästhetische Komponente im Vordergrund. Die Züchter der Zwerg-Wyandotten haben daher eine beeindruckende Vielfalt an Farbschlägen hervorgebracht, die bei keiner anderen Hühnerrasse in diesem Umfang zu finden ist. Bereits 1912 wurden in England die ersten weißen Tiere gezüchtet, und bis 1921 wurden in Deutschland zusätzlich schwarze, gestreifte, gold-schwarzgesäumte, silber-schwarzgesäumte und gelbe Zwerg-Wyandotten gezüchtet.
Die kontinuierliche Arbeit der Züchter führte zu immer neuen Farb- und Zeichnungsvarianten, oft durch die Einkreuzung von Zwerghühnern anderer Rassen. So entstanden 1964 gelb-columbiafarbene Tiere, und seit 1973 gibt es die bunten Farbschläge. 1980 wurden dann gelb-weißgesperberte und kennfarbige Tiere hinzugefügt.
Ein Meilenstein war das Jahr 1992, als in Deutschland die weiß-blaucolumbia standardisiert wurden, eine Farbvariante, die in Holland und Dänemark bereits früher bekannt war. Jüngere Ergänzungen zur Farbpalette sind gelb-blaucolumbia und lachsfarben.
Die weißen Zwerg-Wyandotten nehmen in der Züchtung einen besonderen Platz ein. Sie gelten als fast formvollendet und entsprechen am ehesten den Wünschen der Züchter. Interessanterweise haben sich weltweit unterschiedliche Zuchtstandards entwickelt, so unterscheidet sich zum Beispiel die Schwanzform der weißen Tiere in Deutschland von denen in den Niederlanden.
Die Wurzeln der Rasse liegen in der Großrasse der Wyandotten, die aus dem Gebiet der Großen Seen in den USA stammen und nach dem dort ansässigen Ureinwohnerstamm der Wyandots (auch bekannt als Huronen) benannt sind. Die Zwergform entstand durch Einkreuzung von Zwerg-Cochin, Bantam, Hamburger Goldsprenkel und anderen Zwerghühnern und hat sich schnell zu einer der beliebtesten Hühnerrassen in Europa entwickelt.
Aussehen und Charakter
Von Anfang an waren meine Zwerg-Wyandotten echte Blickfänger. Mit ihrem kompakten Körperbau, der üppigen Federpracht und den vielfältigen Farbmustern haben sie schnell die Herzen aller Besucher erobert. Doch diese Rasse hat viel mehr zu bieten als nur ihre attraktive Erscheinung.
Zwerg-Wyandotten sind für ihre Vielfalt an Farbschlägen bekannt. Insgesamt stehen Dir 28 unterschiedliche Farbvarianten zur Auswahl:
- Einfarbige Töne wie Weiß, Schwarz, Rot, Blau und Gelb.
- Gestreifte Ausführungen.
- Varianten mit Halsfärbung in Gold, Silber oder Orange.
- Schwarz-weiß gefleckte Exemplare.
- Farbgebänderte Typen in Rebhuhnfarben, Braun, Silber und Orange.
- Säumungen in Silber-Schwarz, Gelb-Schwarz, Gold-Blau, Gold-Schwarz und Gold-Weiß.
- Columbia-Varianten in Gelb-Schwarz, Weiß-Blau, Gelb-Blau und Weiß-Schwarz.
- Außerdem sind sie in Birkenfarben, Lachsfarben, Kennfarben, Gelb-Weiß gesperbert und Braun-Porzellanfarben erhältlich.
Interessanterweise sind einige Farbschläge besonders begehrt. Dazu zählen Weiß, Weiß-Schwarz-Columbia, Weiß-Blau-Columbia, Schwarz-Weiß gefleckt, Birkenfarben, Rebhuhnfarbig-Gebändert und Silberfarbig-Gebändert. Diese Farbvarianten erfreuen sich bei Haltern und Züchtern besonders großer Beliebtheit.
Zwerg-Wyandotten zeichnen sich durch eine ruhige und friedfertige Natur aus. Dieser friedliche Charakter ermöglicht es, sie problemlos mit anderen Hühnerrassen zu vergesellschaften. So schaffen sie es, sich schnell und harmonisch in einen bestehenden Hühnerbestand zu integrieren.
Eine Besonderheit der Zwerg-Wyandotten ist ihr gering ausgeprägter Flugtrieb. Sie scheinen festen Boden unter den Füßen zu bevorzugen und heben daher selten ab. Dies ist ein großer Vorteil für die Haltung, denn es sind keine überhohen Zäune oder Netze erforderlich. Ein einfacher Zaun mit einer Höhe von 60 bis 80 Zentimetern genügt vollkommen, um diese kleinen Hühner sicher im Gehege zu halten.
Aber was diese kleinen Hühner für mich wirklich besonders macht, ist ihre Zugänglichkeit und Zutraulichkeit. Mit ein bisschen Geduld und liebevoller Behandlung werden die Zwerg-Wyandotten handzahm. Dies macht sie zu idealen Gefährten für Familien mit Kindern. Sie sind leicht zu handhaben und können Kindern ein Gefühl von Verantwortung und den Umgang mit Tieren beibringen.
Legeleistung und Aufzucht
Zwerg-Wyandotten sind eher Spätzünder, wenn es um den Beginn ihrer Legephase geht. Sie starten im Durchschnitt erst zwischen dem 7. und 8. Monat, und manchmal kann dies sich sogar bis zum 9. oder 10. Monat verzögern.
Die Eier der Zwerg-Wyandotten haben eine beträchtliche Größe, mit einem Gewicht von etwa 40 Gramm pro Ei. Ihre Farbe variiert je nach Farbschlag und kann von braun bis cremefarben reichen.
Legeleistung der Zwerg-Wyandotten: Beeindruckende Vielfalt
Eine Zwerg-Wyandotten Henne legt im Durchschnitt zwischen 160 und 180 Eier pro Jahr. Es ist interessant zu wissen, dass die Legeleistung je nach Farbschlag variiert:
- Blaue, rote und weiße Hennen sind bekannt für ihre hohe Legeleistung, zeigen aber einen weniger ausgeprägten Bruttrieb.
- Gelbe Hennen zeigen starken Bruttrieb und legen dadurch weniger Eier.
- Hennen der gebänderten Farbschläge legen viele große Eier und sind zudem gute Brüter.
Die Brut und das Wunder des Lebens
Wenn es um die Brut geht, rate ich Dir, auf die Natur zu vertrauen. Lass die Hennen ihren Nachwuchs ausbrüten und verzichte auf künstliche Brutkästen. Während sie brüten, wollen die Hennen in Ruhe gelassen werden. Sie haben den Brutprozess voll im Griff und kümmern sich hingebungsvoll um ihre Küken. Manchmal siehst Du sogar, dass mehrere Hennen eine Schar Küken gemeinsam umsorgen.
Halte in den ersten Tagen den Auslauf im Auge. Es kann passieren, dass der Hahn ein wenig streitsüchtig wird. In diesem Fall ist es ratsam, die Glucke mit den Küken in einen separaten Auslauf zu setzen.
Zwerg-Wyandotten als zuverlässige Ammen
Trotz der hohen Legeleistung haben Zwerg-Wyandotten einen ausgeprägten Bruttrieb. Daher werden sie oft von Hühnerzüchtern als Ammen für andere Rassen eingesetzt. Du kannst ihnen einfach Eier von anderen Hühnerrassen unterschieben, die nicht so gut brüten. Die Zwerg-Wyandotten brüten diese Eier zuverlässig aus und kümmern sich um ihre Pflegeküken, als wären es ihre eigenen.
Die Entdeckerfreude der Küken
Die Küken der Zwerg-Wyandotten sind neugierige kleine Entdecker, die mit Begeisterung ihre Welt erkunden. Gib ihnen etwas zum Erforschen in ihren Auslauf. Ein bisschen Laub, ein paar Steine, Tannenzapfen oder Salatblätter reichen schon aus, um ihre Neugier zu wecken und ihnen stundenlangen Spielspaß zu bereiten.
Pflege und Haltung der Zwerg-Wyandotten
Zu den Vorzügen der Zwerg-Wyandotten gehört auch ihre einfache Haltung. Sie benötigen nicht viel Platz und sind relativ pflegeleicht, was sie zu idealen Hühnern für den urbanen Garten macht. Dabei geben sie sich nicht nur mit einem kleinen Hühnerstall zufrieden, sie sind auch glücklich, wenn sie in einem gesicherten Freilaufgebiet herumtollen können.
Fazit: Die perfekte Hühnerrasse für den Garten
Als Besitzer von Zwerg-Wyandotten kann ich diese Hühnerrasse wärmstens empfehlen. Sie sind robust, pflegeleicht, legen zuverlässig Eier und sind obendrein noch äußerst attraktiv. Mit ihrer freundlichen Art und ihrer Anpassungsfähigkeit sind sie die idealen Begleiter für jeden, der sich den Traum von der eigenen Hühnerschar erfüllen möchte.